Haben Sie sich jemals gefragt, was genau bei einer Tantra Massage Anleitung zu beachten ist? Tatsächlich ist die Tantramassage eine Ganzkörpermassage, bei der auch der Intimbereich auf natürliche Weise mit massiert wird. Anders als bei herkömmlichen Massagetechniken dauert eine Tantra-Massage in der Regel zwischen 1,5 und 4 Stunden, einschließlich eines wichtigen Vor- und Nachgesprächs.
In diesem Artikel erklären wir Ihnen umfassend, was eine Tantra Massage bedeutet und wie sie funktioniert. Wir werden die verschiedenen Tantra Techniken vorstellen und einen detaillierten Überblick über den gesamten Ablauf geben. Die Tantra Massage Technik besteht aus vier wesentlichen Phasen: dem Verehrungsritual, der sinnlichen Erweckung, der Körpermassage und der Intimmassage. Während einer britischen Studie zufolge Partner-Massagen das allgemeine Wohlbefinden und die mentale Gesundheit fördern, bietet die Tantra Anleitung in diesem Artikel Ihnen die Möglichkeit, diese besondere Form der Berührung selbst zu erleben.
Was ist eine Tantra-Massage?
Die Tantra-Massage ist eine moderne Praktik mit tiefen spirituellen Wurzeln. Obwohl viele annehmen, dass sie eine jahrtausendealte Tradition ist, entwickelte sich die Tantramassage tatsächlich erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts in Europa. Der Begriff leitet sich von den tantrischen Lehren ab, die im indischen Subkontinent entstanden sind.
Ursprung und Bedeutung der Tantra-Massage
Die Bezeichnung „Tantramassage“ verdankt ihre Entstehung hauptsächlich den Tantraschulen des Neo-Tantra. Besonders der Tantrameister Andro Andreas Rothe hat mit seiner Arbeit die Basis für nahezu alle heutigen Tantramassagen geschaffen. Die Tantramassage ist allerdings nicht mit dem traditionellen Tantra identisch. In keiner ursprünglich tantrischen Tradition wird von Massagen oder Sinnlichkeit gesprochen. Sie kombiniert vielmehr verschiedene Wissenschaften wie Tantra, Taoismus und Sexual Bodywork und basiert auf den Theorien von Wilhelm Reich, Carl Gustav Jung, Carl Rogers und Alexander Lowen.
Unterschied zur klassischen Massage
Im Gegensatz zu klassischen Massagen, die hauptsächlich auf körperliche Entspannung abzielen, ist die Tantramassage ein liebevolles, achtsames und sinnliches Ganzkörpermassage-Ritual. Bei gewöhnlichen Massagen steht das Lösen von Muskelverspannungen im Vordergrund, während die Tantramassage einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt, der auf Heilung im geistig-spirituellen Sinne ausgerichtet ist. Zudem ist der rituelle Charakter ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal – während der Massage steht nicht das Ziel im Vordergrund, sondern der Prozess des Erlebens.
Tantra Massage Bedeutung im spirituellen Kontext
Im spirituellen Kontext geht es bei der Tantramassage darum, die Lebensenergie zu aktivieren und im Körper zu verteilen. Sie arbeitet mit dem Konzept, dass der Körper von Lebensenergie („Prana“) durchdrungen ist, die durch Stress oder emotionale Blockaden beeinträchtigt werden kann. Die Tantra-Massage zielt darauf ab, die sexuelle Energie mit der Herzensenergie zu verbinden und ermöglicht eine bewusste Öffnung zum ursprünglichen Energiefluss. Darüber hinaus strebt sie an, die feminine (Shakti) und maskuline (Shiva) Energie im Empfangenden auszugleichen und dadurch das psychophysische Wohlbefinden zu fördern.
Die spirituelle Tantramassage betont meditative Achtsamkeit, energetische Transformation und emotionale Befreiung – im Gegensatz zu erotischen Massagen, die hauptsächlich auf Erregung ausgerichtet sind. Ein Orgasmus kann dabei auftreten, ist jedoch niemals das beabsichtigte Ziel.
Ablauf einer Tantra-Massage Schritt für Schritt
Eine Tantramassage folgt einem durchdachten Ablauf, der weit mehr als nur körperliche Berührung umfasst. Die gesamte Sitzung dauert zwischen zwei und vier Stunden, wobei jede Phase ihren eigenen Wert hat. Lassen Sie uns den Prozess genauer betrachten.
1. Das Vorgespräch und erste Verbindung
Jede Tantra-Massage beginnt mit einem Vorgespräch, das zwischen 10 und 30 Minuten dauern kann. In dieser Phase werden Ihre Erwartungen, Wünsche und Grenzen besprochen. Besonders wichtig ist hierbei die Klärung eventueller körperlicher Beschwerden oder emotionaler Blockaden. Das Gespräch schafft die Grundlage für Vertrauen und hilft dem Masseur oder der Masseurin, sich auf Ihre individuellen Bedürfnisse einzustellen.
2. Verehrungsritual und sinnliche Einstimmung
Nach einer Dusche, die symbolisch den Alltag abwaschen soll, beginnt das eigentliche Ritual. Die Massage startet oft mit dem „Namaste“ – einer Geste, bei der die Hände vor dem Herzen zusammengelegt werden und die das Göttliche im Gegenüber ehrt. Anschließend werden Ihre Sinne durch sanfte Berührungen mit Federn, Tüchern oder Düften geweckt. Diese Phase dient dazu, Sie aus dem Alltag zu lösen und in eine meditative Stimmung zu bringen.
3. Ganzkörpermassage mit warmem Öl
Nun wird Ihr gesamter Körper mit warmem Öl (meist Mandel- oder Kokosöl) massiert. Zunächst liegen Sie auf dem Bauch, damit die Rückseite Ihres Körpers massiert werden kann. Danach folgt die Vorderseite. Jeder Teil Ihres Körpers wird dabei berührt – von Kopf über Schultern, Arme, Hände, Beine bis zu den Füßen. Die Berührungen variieren zwischen sanft und kräftig, um einen Wechsel zwischen Entspannung und Anregung zu erzeugen.
4. Intimmassage: Yoni und Lingam
In dieser Phase werden auch die Genitalien als natürlicher Teil des Körpers in die Massage einbezogen. Bei Frauen wird die Yoni (Vulva und Vagina) und bei Männern der Lingam (Penis und Hoden) achtsam massiert. Diese Berührungen erfolgen respektvoll und absichtslos – es geht nicht primär um sexuelle Stimulation, sondern um die Wahrnehmung dieser Körperregionen als heilige Bereiche.
5. Nachspüren und Nachgespräch
Nach der Massage bleibt Zeit zum Nachspüren. Sie werden mit einer warmen Decke zugedeckt und einige Minuten allein gelassen, um das Erlebte zu verarbeiten. Anschließend folgt das Nachgespräch, in dem Eindrücke und Empfindungen reflektiert werden können. Dies hilft, die Erfahrungen zu integrieren und rundet die Tantra-Massage harmonisch ab.
Tantra Massage Techniken und Rituale
Die faszinierende Welt der Tantramassage umfasst verschiedene Techniken, die alle Sinne berühren und das Energiesystem aktivieren. Jede Berührung, jedes Ritual hat dabei eine besondere Bedeutung.
Der Einsatz von Federn, Düften und Tüchern
Während einer Tantramassage werden verschiedene Materialien eingesetzt, um die Sinne zu erwecken. Zunächst begrüßen Tantramasseure den ganzen Körper mit Federn, die wie zarte Regentropfen auf der Haut empfunden werden können. Darüber hinaus kommen Seidentücher zum Einsatz, auf die die Haut oft besonders sensibel reagiert. Bei der Arbeit mit Düften werden hochwertige Naturöle verwendet, die tröpfchenweise mit Bio-Kokosöl vermischt und an bestimmten Körperpunkten aufgetragen werden. Anschließend entsteht unter Zuhilfenahme eines Fächers eine regelrechte „Duftglocke“, die wie eine Welle über den Körper fließt.
Symbolik der vier Elemente: Erde, Wasser, Feuer, Luft
Die vier Naturelemente spielen in der Tantramassage eine zentrale Rolle. Jedes Element wird durch bestimmte Massagetechniken verkörpert:
- Feuer: Wärme wird durch heiße Waschungen oder kräftige Berührungen am Kreuz erzeugt
- Erde: Alle knetenden, handfesten Bewegungen während der Ganzkörpermassage
- Luft: Der Einsatz von Federn und das Spiel mit Düften
- Wasser: Fließende, wellenartige Bewegungen, als sei der Körper „ein Fisch im Wasser“
Dabei arbeiten die meisten Tantramasseure mit geruchsfreiem Bio-Kokosöl.
Living Chair und andere Spezialtechniken
Eine besondere Position innerhalb der Tantramassage ist der „Living Chair“. Hierbei setzt sich der Masseur mit sicherem Sitz hinter den Empfangenden, der sich anlehnen und entspannen darf. Gemeinsam wird geatmet, während der Masseur vielleicht die Arme ausstreicht oder das Herz hält. Diese intime Position kann emotionale Reaktionen auslösen: „WOW – endlich! Das habe ich schon lange nicht mehr erlebt, so im Arm gehalten worden zu sein“.
Tantra Techniken zur Energieerweckung
Im Kern der Tantramassage steht die Erweckung und Verteilung der körpereigenen Energien. Der Körper wird dabei vom Herz aus beidseitig ausgestrichen – über die Schultern in die Hände, vom Solarplexus zum Bauch, zur Hüfte und die Beine entlang. Diese systematische Berührung hat das Ziel, den ganzen Körper zu erwecken und ihm sinnlich zu vermitteln, dass es um ihn als Ganzes geht. Die sexuelle Energie wird dabei aufgebaut, gehalten und im gesamten Körper verteilt.
Häufige Fragen und emotionale Reaktionen
Bei einer Tantra-Massage können unerwartete Gefühle und Fragen auftauchen. Viele Menschen sind zunächst unsicher, was sie erwartet und wie sie damit umgehen sollen.
Kann es zum Orgasmus kommen?
Bei einer Tantra-Massage steht der Orgasmus nicht im Fokus. Er wird weder gezielt ausgelöst noch verhindert. Obwohl der Lingam oder die Yoni während der Massage berührt werden, liegt der Schwerpunkt auf der ganzheitlichen Körpererfahrung. Die sexuelle Energie wird geweckt, gehalten und im ganzen Körper verteilt. Manche Masseure berichten, dass bei etwa 90% ihrer männlichen Kunden ein Höhepunkt eintritt, während andere betonen, dass es um ein tieferes Körperbewusstsein geht. Tatsächlich dürfen Sie einen Orgasmus genießen, falls er sich ergibt, allerdings bleibt die Massage stets absichtslos.
Was tun bei Scham oder Unsicherheit?
Körperscham ist ein häufiges Thema. Viele Menschen fühlen sich unwohl, wenn sie ihren Körper zeigen sollen. Die gute Nachricht: Tantramasseure nehmen jeden Körper vollkommen wertfrei an. Falls Sie Unsicherheiten haben, sprechen Sie diese im Vorgespräch offen an. Ein wichtiger Teil des tantrischen Weges ist die Entwicklung von „Scham-Kompetenz“ – zu verstehen, woher Ihre Scham kommt und wie Sie mit ihr umgehen können. Bei anhaltender Unsicherheit können Sie zunächst auch ein Seminar besuchen, bei dem Sie bekleidet bleiben dürfen.
Warum weinen viele Menschen bei der Massage?
Emotionale Reaktionen wie Tränen sind während einer Tantra-Massage nicht ungewöhnlich. Dies liegt daran, dass tiefe Berührung oft emotionale Blockaden löst und im Körper gespeicherte Gefühle freisetzt. Diese Tränen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Beweis dafür, dass Ihr Körper endlich loslässt. Manche Menschen beschreiben dies als „emotionales Detox“ – ein natürlicher Teil des Heilungsprozesses. Lassen Sie diese Gefühle zu, sie dürfen fließen.
Wie bereite ich mich am besten vor?
Zur Vorbereitung empfiehlt sich zunächst eine Dusche oder ein Bad. Essen Sie leicht, aber nicht zu viel. Verzichten Sie auf Alkohol, um mit klarem Geist zu erleben. Tragen Sie bequeme, leicht auszuziehende Kleidung. Hilfreich sind außerdem ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft oder eine kurze Meditation vor der Massage. Planen Sie ausreichend Anreisezeit ein, damit Sie entspannt ankommen. Vor dem Eintreten können einige tiefe Atemzüge helfen, Nervosität abzubauen.
Ist Tantra Massage auch für Paare geeignet?
Tantra-Massagen können für Paare besonders bereichernd sein. Sie bieten die Möglichkeit, gemeinsam neue Erfahrungen zu machen. Paare können wählen, ob sie in einem gemeinsamen oder in getrennten Räumen massiert werden möchten. Die meisten Paare sind anfangs aufgeregt, diese Anspannung legt sich jedoch schnell. Besonders wertvoll: Man lernt, wie Berührung langsam und zart funktionieren kann und nimmt dies mit in den Alltag. Dadurch werden drei wichtige Aspekte erfahren: Abstimmung, Langsamkeit und Aufmerksamkeit. Allerdings ist zu beachten: Eine Paarmassage ist keine Paarberatung.
Fazit
Die Tantra-Massage stellt zweifellos eine besondere Reise dar, die weit über die körperliche Entspannung hinausgeht. Wir haben gesehen, dass diese Massageform eine moderne Praktik mit spirituellen Wurzeln ist, die erst Ende des 20. Jahrhunderts in Europa entwickelt wurde. Anders als herkömmliche Massagen zielt sie nicht primär auf das Lösen von Muskelverspannungen ab, sondern bietet einen ganzheitlichen Ansatz zur Energieaktivierung und -verteilung im gesamten Körper.
Der rituelle Ablauf einer Tantra-Massage führt vom vertrauensbildenden Vorgespräch über das sinnliche Verehrungsritual und die Ganzkörpermassage bis hin zur respektvollen Intimmassage. Besonders wichtig erscheint dabei das Nachspüren und Reflektieren der Erfahrungen. Die eingesetzten Techniken mit Federn, Düften und Tüchern sprechen alle Sinne an, während die Symbolik der vier Elemente die tiefere Bedeutung der verschiedenen Berührungen unterstreicht.
Falls Sie sich für eine Tantra-Massage interessieren, dürfen Sie wissen, dass emotionale Reaktionen wie Tränen oder das Auftauchen von Schamgefühlen völlig natürlich sind. Tatsächlich können diese Momente wichtige Schritte auf dem Weg zu einem tieferen Körperbewusstsein darstellen. Obwohl ein Orgasmus eintreten kann, bleibt er niemals das beabsichtigte Ziel dieser Massage.
Unabhängig davon, ob Sie allein oder als Paar eine Tantra-Massage erleben möchten – die Erfahrung kann gleichermaßen bereichernd sein. Sie lehrt uns, Berührung neu zu verstehen und den Moment bewusst zu erleben. Letztendlich bietet die Tantra-Massage eine wertvolle Gelegenheit, die Verbindung zwischen Körper, Geist und Seele zu stärken und dadurch zu einem tieferen Verständnis unserer selbst zu gelangen.

