Was ist Tantra Massage? Der ehrliche Einblick für Anfänger

Wussten Sie, dass 90 Prozent der Männer bei einer Tantra-Massage einen Orgasmus erleben? Was ist Tantra Massage wirklich, und warum gewinnt sie immer mehr an Beliebtheit?

Die aus Indien stammende Tantra-Massage verbindet Körper und Geist auf einzigartige Weise, wobei ein Orgasmus nicht das eigentliche Ziel darstellt. Bei dieser besonderen Massage-Technik wird der gesamte Körper auf eine ausgewogene und naturbelassene Art berührt – einschließlich der intimen Bereiche. Eine professionelle Sitzung dauert zwischen 2 und 4 Stunden und kostet je nach Anbieter zwischen 250 und 1000 Euro.

Laut einer britischen Studie ist die Tantra-Massage besonders förderlich für das Wohlbefinden und die mentale Gesundheit. Sie kann tief sitzende Traumata lösen, Blockaden beseitigen und das Selbstvertrauen stärken. Für Paare dient sie oft als eine Art Therapie, die Vertrauen aufbaut und die Beziehung sowie die gemeinsame Sexualität bereichert.

In diesem Artikel geben wir Ihnen einen ehrlichen Einblick in die Welt der Tantra-Massage – von ihren Ursprüngen über die praktische Durchführung bis hin zu den verschiedenen Techniken, die Sie auch zu Hause anwenden können.

Was ist Tantra-Massage wirklich?

Tantra erscheint oft als mystisches Konzept, dessen Bedeutung von vielen missverstanden wird. Deshalb ist es wichtig, die wahre Essenz der Tantra-Massage zu verstehen, jenseits der populären Klischees und Missverständnisse.

Ursprung und Philosophie von Tantra

Der Begriff “Tantra” stammt aus dem Sanskrit und bedeutet “Gewebe”, “Kontinuum” oder “Zusammenhang”. Dies beschreibt treffend die grundlegende tantrische Philosophie, die alle Lebensbereiche als miteinander verwoben betrachtet. Die Ursprünge des Tantra reichen bis ins 2. Jahrhundert zurück, wobei die Lehren erst ab dem 7./8. Jahrhundert vollständig ausgeprägt wurden.

Zunächst entwickelte sich Tantra als esoterische Form des Hinduismus und später des Buddhismus innerhalb der nördlichen Mahayana-Tradition. Im Kern verbindet Tantra Sinnlichkeit mit Spiritualität und betont die Untrennbarkeit des Relativen und des Absoluten.

Im Tantrismus spielt die Verehrung weiblicher Gottheiten wie Chamunda, Kali oder Durga eine zentrale Rolle. Die tantrische Philosophie betrachtet Geist und Materie als nicht vollständig getrennt und ist daher lebensbejahend. Sie nutzt psycho-experimentelle Techniken zur Selbstverwirklichung und zur Erfahrung der Welt als positive Dimension, in der sich das Absolute offenbart.

Anders als viele Religionen, die den Menschen als unvollkommen oder sündig betrachten, sagt Tantra, dass der Mensch bereits frei und vollkommen ist. Es geht nicht darum, Erleuchtung mühsam zu erreichen, sondern die bereits vorhandene Vollkommenheit zu erkennen.

Unterschied zwischen Tantra und Kamasutra

Ein häufiges Missverständnis ist die Gleichsetzung von Tantra und Kamasutra. Tatsächlich haben diese beiden indischen Traditionen nur wenig miteinander zu tun. Während das Kamasutra hauptsächlich verschiedene Stellungen und Techniken für den Liebesakt beschreibt, ist Tantra eine umfassende Lebensphilosophie.

Das Kamasutra huldigt den “niederen Gelüsten” und konzentriert sich auf die sinnlich-körperliche Erfahrung. Dagegen umfasst Tantra zwar auch die Sexualität, geht jedoch weit darüber hinaus. Im ursprünglichen Tantrismus, wie im Vijnana-Bhairava-Tantra beschrieben, beschäftigen sich nur 3 von 160 Sutras explizit mit Sexualität.

Das moderne Tantra stellt dem Leistungsdruck unserer Gesellschaft die Hingabe und das Loslassen gegenüber. Es ist nicht nur eine Liebesschule, sondern eine Lebensschule – ein Weg der Selbsterfahrung, der die Liebe zum Körper als “Tempel der Seele” lehrt.

Was Tantra-Massage nicht ist

Trotz ihrer Popularität wird die Tantra-Massage oft missverstanden oder mit anderen Dienstleistungen verwechselt. Eine echte Tantra-Massage ist keine Form der Prostitution, obwohl viele Anbieter den Begriff für erotische Dienstleistungen missbrauchen.

Eine professionelle Tantra-Massage verfolgt kein bestimmtes Ziel wie sexuelle Befriedigung oder Orgasmus. Sie ist absichtslos und folgt der Energie des Empfangenden. Bei einer authentischen Tantra-Massage gibt es keine gegenseitige Interaktion – die Energie fließt in eine Richtung, vom Gebenden zum Empfangenden.

Ebenso ist die Tantra-Massage keine kurze Erfahrung. Sie braucht Zeit, damit der Empfangende ankommen und in seinen Körperraum sinken kann. Eine echte Tantra-Massage dauert mehrere Stunden und unterscheidet sich fundamental von einer gewöhnlichen Entspannungsmassage.

Wichtig ist auch: Tantramassagen sind nicht identisch mit Tantra selbst. In keiner ursprünglichen tantrischen Tradition ist von Massagen die Rede. Die Tantramassage ist vielmehr eine moderne Entwicklung, die erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts in Europa entstand.

Wie läuft eine Tantra-Massage ab?

Eine professionelle Tantra-Massage folgt einem rituellen Ablauf, der weit mehr als nur körperliche Berührungen umfasst. Der strukturierte Prozess schafft einen sicheren Raum, in dem sich der Empfangende vollständig öffnen und hingeben kann.

Das Vorgespräch und die Vorbereitung

Jede Tantra-Massage beginnt mit einem ausführlichen Vorgespräch, das in einer entspannten Atmosphäre stattfindet. Dieses Gespräch ist ein wesentlicher Bestandteil des Erlebnisses und dient mehreren Zwecken:

  • Klärung von Erwartungen und möglichen Grenzen
  • Besprechung körperlicher Empfindsamkeiten oder gesundheitlicher Aspekte
  • Aufbau einer Vertrauensbasis zwischen Geber und Empfänger
  • Erläuterung des bevorstehenden Ablaufs

“Das Vorgespräch ist essenziell, denn oft sind Vorstellungen und nachher die erlebte Realität abweichend voneinander”, erklärt ein professioneller Anbieter. Dieses Gespräch findet meist bei einem Tee oder Getränk statt und dauert etwa 15-30 Minuten.

Anschließend wird der Empfangende gebeten zu duschen. Dieses Element ist sowohl praktischer als auch ritueller Natur – es dient nicht nur der Hygiene, sondern symbolisiert auch das “Abwaschen des Alltags”, eine bewusste Übergangsphase in den Raum der Tantra-Erfahrung.

Ablauf der Massage beim Profi

Nach der Dusche kehrt der Empfangende in den Massageraum zurück, der typischerweise mit gedämpftem Licht, Kerzen und leiser Musik atmosphärisch gestaltet ist. Die eigentliche Massage beginnt oft mit einem Begrüßungsritual wie dem Namaste-Gruß, einer Geste des gegenseitigen Respekts.

Der Massageablauf lässt sich in vier grundlegende Phasen unterteilen:

  1. Die Verehrung/Das Verehrungsritual: Erste Berührungen, häufig durch ein Tuch (Lunghi), und rituelle Elemente wie Umarmungen oder sanfte Berührungen mit Federn und Tüchern.
  2. Die sinnliche Erweckung: Der gesamte Körper wird vom Herzen aus berührt und erweckt. Der Masseur/die Masseurin arbeitet mit warmen Ölen und großflächigen Streichungen.
  3. Die Ganzkörpermassage: Erst wird die Rückseite, dann die Vorderseite des Körpers massiert. “Die Tantramassage ist keine medizinische Massage zur Lockerung von Muskulatur, obwohl sie durchaus solche Elemente enthält”.
  4. Die Intimmassage: Nachdem Vertrauen aufgebaut wurde, wird der Genitalbereich als natürlicher Teil des Körpers sanft in die Massage einbezogen (Yoni-Massage bei Frauen, Lingam-Massage bei Männern).

Während der gesamten Massage werden verschiedene Tantra-Techniken angewendet. Der Masseur folgt dabei einer “ganz speziellen Massagezeremonie”, wobei Intuition und Ausbildung den Weg leiten.

Dauer und typische Elemente der Sitzung

Eine vollständige Tantra-Massage dauert zwischen 1,5 und 4 Stunden, wobei die meisten Sitzungen etwa 2-3 Stunden in Anspruch nehmen. “Eine Tantra-Massage braucht mindestens eineinhalb Stunden. Das ist die Zeit, die der Körper braucht, um in tiefe Entspannungszustände zu kommen”.

Zusätzlich zur reinen Massagezeit sollten etwa 30-60 Minuten für das Vorgespräch, Duschen, Nachruhen und Nachgespräch eingeplant werden. Bei Frauen wird oft eine längere Massagezeit empfohlen, da “die weibliche Lust mehr Zeit braucht”.

Typische Elemente einer professionellen Tantra-Massage:

  • Verwendung von warmen, häufig biologischen Ölen (z.B. Kokos- oder Mandelöl)
  • Einsatz von Federn, Seidentüchern oder Fellen zur Sinnesstimulation
  • Wechsel zwischen sanften und kräftigeren Berührungen
  • Atemarbeit zur Energieverteilung im Körper
  • Ruhephasen zum Nachspüren und Integrieren der Erfahrung

Nach Abschluss der Massage wird der Empfangende zugedeckt und hat Zeit, das Erlebte nachklingen zu lassen. Daraufhin folgt oft ein kurzes Nachgespräch, bei dem die Erfahrungen reflektiert werden können. “Es ist gut, wenn du dir nach einer Massage noch ein wenig Zeit für dich nehmen kannst”, rät ein Experte.

Ziele und Wirkung der Tantra-Massage

Die tiefgreifenden Wirkungen einer Tantra-Massage reichen weit über körperliche Entspannung hinaus. Diese besondere Form der Berührung zielt darauf ab, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen und kann zu tiefgreifenden Transformationen führen.

Bewusster Umgang mit sexueller Energie

Sexuelle Energie ist im tantrischen Verständnis weitaus mehr als nur die Kraft hinter unseren erotischen Begierden. Sie wird als kreative Lebensenergie betrachtet, die für unsere Vitalität, Kreativität und Leidenschaft verantwortlich ist. Bei der Tantra-Massage geht es wesentlich darum, diese Energie bewusst wahrzunehmen und zu lenken.

Durch achtsames Atmen während der Tantramassage können wir uns mit dieser natürlichen Kraft verbinden. Diese Verbindung ermöglicht es, den Geist und Körper zu entspannen und uns unserer sexuellen Energie bewusster zu werden. Darüber hinaus hilft regelmäßige Meditation, diese Energie zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens zu nutzen.

Die bewusste Lenkung sexueller Energie bietet zahlreiche Vorteile:

  • Steigerung des Selbstwertgefühls und Selbstvertrauens
  • Verbesserung persönlicher Beziehungen durch bessere Kommunikation
  • Förderung von Kreativität und Inspiration
  • Abbau von Stress und Förderung eines Gefühls der Ruhe

Anders als beim konventionellen Sex steht nicht der schnelle Weg zum Orgasmus im Vordergrund, sondern die Fähigkeit, mehr Energie im Körper aufzubauen und zu halten, wodurch das sexuelle Erleben intensiviert wird.

Ekstase als körperlich-geistiger Zustand

Im Tantra ist Ekstase ein erweiterter Bewusstseinszustand, der weit über den alltäglichen Orgasmus hinausgeht. Während einer Tantra-Massage wird die sexuelle Energie aktiviert und im gesamten Körper verteilt, anstatt sie nur auf die Genitalien zu konzentrieren.

Absolute Ekstase bedeutet, die Kontrolle zu verlieren und eine Freude zu erleben, die über das alltägliche Bewusstsein hinausgeht. Es ist ein Moment vollkommener Hingabe, in dem das Verlangen den ganzen Körper erfüllt und in immer stärkeren Wellen durch ihn fließt. Der Geist ist dabei völlig frei von alltäglichen Sorgen, Druck und Erwartungen.

Im “Zentrum des Zyklons” zu ruhen – im See der eigenen Mitte, während sich die wilde sexuelle Energie bewegt – ist ein zentrales Ziel der tantrischen Praxis. Dieser ekstatische Zustand kann durch verschiedene Techniken erreicht werden:

  • Aktivierung und Ausgleich der sieben Hauptchakren durch gezielte Berührungen
  • Bewusste Atemlenkung zur Energieverteilung im Körper
  • Lang andauernde, absichtslose Berührungen des ganzen Körpers

Kommt es zum Orgasmus, wird er häufig als Rausch empfunden. “Alle Zellen sind belebt, voller Energie. Man ist total wach und entspannt”, beschreibt ein Experte diesen Zustand.

Emotionale Reaktionen und Heilung

Während einer Tantra-Massage können tiefe emotionale Prozesse ausgelöst werden. Wenn die Energie durch achtsame Berührung wieder zu fließen beginnt, können verdrängte Emotionen an die Oberfläche kommen. Dies ist ein wesentlicher Teil der heilenden Wirkung.

Weinen ist keine seltene Reaktion während einer Tantra-Massage – nicht wegen körperlicher Schmerzen, sondern weil sich plötzlich unbewusste oder unterdrückte Gefühle lösen. Ungelöste Traumata oder Langzeitstress können im Körper gespeichert werden und durch die tiefe Entspannung während der Massage freigesetzt werden.

Die Tantramassage schafft einen sicheren Raum, in dem emotionale Verletzungen erkannt und geheilt werden können. Durch die besonders achtsame und respektvolle Berührung entsteht ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit. Die empfangende Person kann sich entspannen und loslassen, wodurch Blockaden gelöst werden.

Für Frauen kann die Tantra-Massage besonders wertvoll sein. Viele erleben zum ersten Mal, dass ihr eigenes Wohlbefinden im Mittelpunkt steht, statt sich lediglich als Mittel zur Befriedigung anderer zu sehen. Dies führt zu einer umfassenden Wertschätzung des eigenen Körpers und der eigenen Weiblichkeit.

Die regelmäßige Praxis der Tantra-Massage kann zu langfristigen positiven Veränderungen führen. Paare, die gemeinsam tantrische Erfahrungen machen, berichten von einer Stärkung des Vertrauensverhältnisses und einer tieferen Verbindung zueinander. “Die sinnliche Erfahrung der tantrischen Massage wirkt wie eine Insel im Alltag. Man kann aus ihr Kraft schöpfen und geht ganz anders in den Alltag, wenn man sich sexy fühlt”, erklärt ein Therapeut.

Tantra-Massage zu Hause erleben

Die Freude einer Tantra-Massage lässt sich auch im eigenen Zuhause erleben – ohne teure Kurse oder Studios besuchen zu müssen. Mit etwas Vorbereitung und den richtigen Materialien könnt ihr diese intime Erfahrung ganz privat genießen.

Was du für die Massage brauchst

Für eine gelungene Tantra-Massage zu Hause sind einige grundlegende Materialien unverzichtbar:

  • Hochwertiges Massageöl: Natives Kokosöl oder Mandelöl in Bio-Qualität eignet sich besonders gut. “Kokosöl ist feuchtigkeitsspendend, antimikrobiell und entzündungshemmend” und hat hervorragende Gleiteigenschaften.
  • Gleitgel: Für die Intimmassage empfiehlt sich ein Gleitgel auf Silikonbasis, das eine “besonders lange Gleitfähigkeit besitzt und nicht klebrig wird”.
  • Unterlagen: Eine Massage-Unterlage oder Futonmatte, die mit einem großen Handtuch und einem Ritualtuch abgedeckt wird.
  • Verwöhnzubehör: Federn, Blütenblätter oder weiche Tücher für sanfte Berührungen.

Darüber hinaus sind Handtücher, ein Körbchen zur Aufbewahrung der Utensilien und optional eine Heizdecke für die Unterlage nützlich.

Tipps für die richtige Atmosphäre

Die Atmosphäre spielt eine entscheidende Rolle für das Gelingen der Tantra-Massage. “Schafft euch Platz im Kalender für die Massage. Sie sollte nicht in Eile durchgeführt werden”.

Zunächst ist die Wärme wichtig: “Die Raumtemperatur sollte mindestens 22°C betragen”. Schaffe mit gedämpftem Licht, Kerzen und Räucherstäbchen eine entspannte Stimmung. Eine sanfte Hintergrundmusik sorgt für zusätzliche Entspannung.

“In fünf Minuten kannst du einen ganz gewöhnlichen Raum für dein tantrisches ‘Fest’ verzaubern” – mit dekorativen Tüchern, Kissen und einigen Kerzen.

Tantra Massage Tutorial für Paare

Bei der Tantra-Massage zu Hause gilt: “Lasst euch aufeinander ein und gönnt euch Zeit und Ruhe”. Eine Massage dauert etwa zwei Stunden, kann allerdings länger gehen.

Ein einfacher Ablauf für Anfänger:

  1. Kontakt herstellen: Die empfangende Person liegt auf dem Bauch. Mit Federn oder Blüten streichst du sanft vom Hals zu den Fußsohlen.
  2. Sanfte Berührungen: Mit den Fingerspitzen fährst du leicht über den Körper, ähnlich dem Flügelschlag eines Schmetterlings.
  3. Öl-Massage: Trage warmes Öl auf und massiere langsam den ganzen Körper.
  4. Intim-Massage: Falls gewünscht, widme dich behutsam den Intimzonen (Yoni/Lingam).
  5. Entspannter Abschluss: Lege deine Hand flach auf den Körper deines Partners und lass das Erlebnis nachklingen.

“Positiver Nebeneffekt der Massagen: Das Erfahrene und Erlernte während der Massage kann zu Hause direkt umgesetzt werden”. Ihr lernt automatisch drei wichtige Dinge: “Abstimmung, Langsamkeit & Aufmerksamkeit”.

Yoni- und Lingam-Massage erklärt

Im Herzen der Tantra-Massage liegen zwei besondere Rituale, die oft missverstanden werden: die Yoni- und die Lingam-Massage. Diese intimen Berührungsformen stellen einen der heiligsten Aspekte der tantrischen Praxis dar und verdienen daher besondere Aufmerksamkeit.

Was ist eine Yoni-Massage?

Die Yoni-Massage ist eine tantrische Praktik, die speziell für Frauen entwickelt wurde. “Yoni” stammt aus dem Sanskrit und bedeutet “Quelle” oder “Schoß”. In der tantrischen Tradition wird die Yoni – der weibliche Genitalbereich einschließlich Vulva und Vagina – als heilig betrachtet und mit großem Respekt behandelt.

Bei dieser Massage geht es nicht primär um sexuelle Befriedigung, sondern um die Verbindung zum eigenen Körper. Die Yoni-Massage beginnt typischerweise mit einer etwa einstündigen Ganzkörper-Ölmassage, damit sich die Frau zunächst entspannen kann. Erst danach folgt die eigentliche Yoni-Massage, die 30 bis 60 Minuten dauert und mit der Massage des Bauches, der äußeren Schamlippen und der Klitoris beginnt.

Durch diese achtsame Berührungserfahrung können im Gewebe gespeicherte Emotionen ins Bewusstsein treten – sowohl Wut und Traurigkeit als auch Lust und Freude. Dies kann helfen, emotionale Blockaden zu lösen und ein Gefühl von Klarheit und Ganzsein zu entwickeln.

Was ist eine Lingam-Massage?

Die Lingam-Massage ist das männliche Pendant zur Yoni-Massage. “Lingam” bezeichnet in der Tantra-Lehre das männliche Geschlechtsorgan. Auch hier steht nicht der Orgasmus im Vordergrund, sondern das bewusste Erleben des eigenen Körpers und seiner Energien.

Bei einer professionellen Tantra-Massage dauert der Part der Lingam-Massage bei einer 90-minütigen Sitzung etwa 15 Minuten. Sie beginnt mit Berührungen an den umgebenden Bereichen wie Unterbauch, Oberschenkel und Leistengegend, bevor der Masseur behutsam zu den Hoden und schließlich zum Penis übergeht.

Ein wichtiger Unterschied zum herkömmlichen “Handjob”: Bei einer echten Lingam-Massage muss der Mann nichts leisten oder beweisen. Er darf sich selbst spüren – seinen Körper, seinen Lingam, sein ganzes Sein. Nach taoistischer Weisheitslehre verbinden sich dabei das Yang-Prinzip (männlich, außen, Handeln) und das Yin-Prinzip (weiblich, innen, Hingabe).

Wichtige Hinweise zur Intimmassage

Bei jeder Intimmassage sollte hochwertiges Öl oder Gleitmittel verwendet werden. Während für die Ganzkörpermassage natürliche Öle wie Mandel- oder Kokosöl geeignet sind, sollte für die Genitalien ein spezielles Gleitmittel benutzt werden, um die empfindlichen Schleimhäute nicht zu reizen.

Vor jeder Yoni- oder Lingam-Massage sollte ein ausführliches Gespräch über Wünsche, Ängste und Erwartungen stattfinden. Die empfangende Person bestimmt stets, was geschieht – die Massage darf niemals Grenzen überschreiten.

Grundsätzlich dienen beide Massageformen der lustvollen Entspannung, der Selbsterforschung und dem Abbau von Stress und Ängsten. Sie schaffen einen Raum, in dem der Körper auf neue Weise entdeckt und wertgeschätzt werden kann.

Schlussfolgerung

Abschließende Gedanken zur Tantra-Massage

Die wahre Essenz der Tantra-Massage reicht weit über oberflächliche Vorstellungen hinaus. Tatsächlich verbindet sie auf einzigartige Weise körperliche Berührung mit geistiger Präsenz und spiritueller Tiefe. Der bewusste Umgang mit sexueller Energie führt nicht nur zu intensiveren Erlebnissen, sondern auch zu tiefgreifender Heilung emotionaler Blockaden.

Viele Menschen suchen in der hektischen Welt von heute nach Wegen, Körper und Geist wieder in Einklang zu bringen. Tantra-Massage bietet hierfür einen bewährten Ansatz. Durch achtsame Berührung und absichtslose Präsenz können Sie lernen, im Moment zu verweilen und die Verbindung zu sich selbst und anderen zu vertiefen.

Paare berichten häufig von einer deutlichen Verbesserung ihrer Beziehungsqualität nach gemeinsamen tantrischen Erfahrungen. Darüber hinaus hilft die regelmäßige Praxis dabei, ein gesünderes Verhältnis zur eigenen Sexualität zu entwickeln – jenseits von Leistungsdruck und gesellschaftlichen Erwartungen.

Die Reise zur tantrischen Erfahrung beginnt mit kleinen Schritten. Ob Sie sich für eine professionelle Massage entscheiden oder mit Ihrem Partner zu Hause experimentieren möchten – wichtig bleibt stets der respektvolle, achtsame Umgang miteinander und das Verständnis, dass es nicht um ein Ziel, sondern um den Weg selbst geht.

Letztendlich dient Tantra-Massage als Tor zu einem tieferen Verständnis unseres Körpers und unserer Emotionen. Sie lehrt uns, Berührung neu zu erleben, Energien bewusst zu lenken und das Leben in seiner ganzen Fülle zu genießen – eine Kunst, die in unserer schnelllebigen Zeit wertvoller denn je erscheint.

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